Mein Einstieg in die Supervisionsausbildung: Reflexion und erste Erkenntnisse

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1. Supervision in der Praxis

Supervision bietet einen wertvollen Raum für Reflexion. In diesem Raum können wir unsere Überzeugungen hinterfragen, neue Perspektiven gewinnen und unser berufliches Handeln bewusster gestalten. Für mich ist dieser Prozess eng mit meiner inneren Haltung verbunden, die ich seit Jahren durch Achtsamkeitsübungen stärke und reflektiere.

Vor kurzem habe ich meine Ausbildung zum Supervisor an der Katholischen Stiftungshochschule in München begonnen. Bereits das erste Wochenende bot tiefe Einblicke. Ein prägender Moment war eine Lehrsupervision, die von der leitenden Professorin mit einer erfahrenen Teilnehmerin durchgeführt wurde. Unsere Aufgabe war es nicht nur, Fragen zu beantworten, sondern auch die Phasen der Supervision zu beobachten und zu reflektieren. Besonders beeindruckt hat mich, wie klar strukturierte Fragen den Prozess lenkten und zu neuen Einsichten führten. Diese Struktur möchte ich künftig bewusster analysieren und in meine Praxis integrieren.


2. Erste Herausforderungen und Erkenntnisse

Nach den ersten Umsetzungsversuchen zu Hause wurde mir schnell klar, wie herausfordernd es ist, diese Techniken in der Praxis anzuwenden. In einer privaten Situation versuchte ich, systemische Fragen einzusetzen, stieß dabei allerdings auf Ablehnung. Das Feedback lautete: „Das fühlt sich nicht gut an.“ Diese Rückmeldung brachte mich dazu, meine innere Haltung kritisch zu hinterfragen. Ich erkannte, dass wahre Veränderung immer bei einem selbst beginnt und bei darüber hinaus viel Übung erfordert.


3. Reflexion der Supervisionsphasen im Rollenspiel

In unserem Workshop hatten wir die Aufgabe, ein Rollenspiel zu beobachten. Die leitende Professorin übernahm die Rolle der Supervisorin, während eine erfahrene Teilnehmerin als Supervisandin agierte. Nach dem Rollenspiel sollten wir reflektieren, welche Phasen wir erkennen konnten. Die Phasen in der folgenden Tabelle bieten einen klaren Rahmen, um Reflexion und berufliche Entwicklung zu strukturieren. Inspiriert durch meine persönliche Auseinandersetzung habe ich diese Phasen mit Fragen versehen, die nicht nur Klarheit schaffen, sondern auch die berufliche Rolle einbeziehen:

PhaseZielBeispielfragen
Phase 1: AuftragsklärungAnliegenanalyse, Zielklärung und FokussierungWelches Thema möchten Sie reflektieren?
Welche beruflichen Heraus-
forderungen stehen im Vordergrund?
Phase 2: PerspektivenerweiterungPerspektivwechsel, Exploration und ReflexionWelche anderen Perspektiven könnten hilfreich sein?
Wie würde ein Außenstehender Ihre Situation betrachten?
Phase 3: BedürfnisklärungHerausarbeiten zentraler BedürfnisseWas ist besonders wichtig, um langfristig zufrieden zu sein?
Welche Ressourcen brauchen Sie, um Ihre Aufgaben besser zu erfüllen?
Phase 4: LösungsentwicklungErarbeitung konkreter HandlungsansätzeWelche Schritte könnten Sie unternehmen, um Ihre Entwicklung voranzutreiben? Wie können Sie Ihre Ziele in den nächsten Monaten erreichen?
Phase 5: Abschluss und TransferZusammenfassung und Transfer in die PraxisWelche Erkenntnisse nehmen Sie mit?
Wie können Sie diese im Alltag umsetzen?

5. Fazit und Ausblick

Supervision eröffnet nicht nur neue berufliche Perspektiven, sondern führt auch zu einem tieferen Verständnis der eigenen Haltung. Meine ersten Erfahrungen in der Ausbildung haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, Kritik anzunehmen und die eigene Haltung kontinuierlich zu reflektieren. Die Verbindung von klaren Strukturen mit einer bewussten inneren Haltung hilft dabei, nicht nur professionell, sondern auch persönlich zu wachsen.

Ich freue mich darauf, die weiteren Phasen meiner Ausbildung zu dokumentieren und zu reflektieren. Vielleicht inspiriert es auch andere, berufliche und persönliche Entwicklung als einen gemeinsamen Prozess zu betrachten.